Ernährung bei alten Hunden
Ältere Hunde haben besondere Bedürfnisse, die beachtet werden müssen. Nicht nur der Alltag, sondern auch die Fütterung müssen umgestellt werden, um das Leben des Vierbeiners so Senioren-freundlich wie möglich zu gestalten.
Neben der benötigten Kuschel-Zeit sowie langsamen Spaziergängen wird auch großes Augenmerk auf die Fütterung gelegt.
Was füttere ich meinem alten Hund?
Die Auswahl des richtigen Futters wird im Alter umso wichtiger. Der Darm von Hunden stellt sich um, je älter sie werden. Es fällt ihnen nicht mehr so leicht, die benötigte Menge an Ballaststoffen aufzunehmen.
Minderwertiges Futter enthält nicht die benötigte Tagesration von Vitaminen, so muss entweder mehr gefressen werden, oder der Hund hat ein Defizit. Auch Trockenfutter ist keine gute Wahl.
Es enthält keine Flüssigkeit, die ältere Hunde aber so dringen brauchen. Zudem kann es auch vorkommen, dass die Zähne etwas angeschlagen sind, was das Fressen weiter erschwert. Proteine sind das ganze Leben lang wichtig, im Alter jedoch besonders notwendig.
Deshalb soll bei der Futtergabe immer auf die richtige Menge Proteine geachtet werden. Gutes Futter erkennen Sie an dem Fleisch Anteil, der 90 % haben sollte. Auch wie bei den Menschen, sollten Konservierungsstoffe, Geschmacksstoffe, Färbemittel oder sonstigen chemischen Zusatzstoffen, nicht auf der Inhaltsliste stehen.
Was braucht ein Senior Hund?
Natürliche Nahrungszusätze, die den Tieren Vitamine liefern, können gerne hinzugefügt werden. Da auch die Nieren im Alter nicht mehr so arbeiten wie als Welpe, sind Brennesselkraut, Löwenzahn oder Zinnkraut besonders bei der Entgiftung der Nieren wirksam.
Um das Herz und den Kreislauf zu entlasten, greifen Sie zu Arnikablüten, Schafgarbe und Weißdorn.
Melisse hilft Ihrem Hund bei der Durchblutung und beugt außerdem Traurigkeit vor. Alternativ helfen auch Passionsblumen oder Johanniskraut.
Sie können alle der genannten Kräuter zerkleinern und unter das Hundefutter mischen.
Achten Sie nur darauf, dass Sie nicht zu viel auf einmal untermischen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Hund das Futter verweigert.
Wie oft alte Hunde füttern?
Durch die langsame Verdauung ist es besser ihren Schatz mehrmals täglich kleine Portionen zu füttern. So werden Nährstoffe konstant aufgenommen und das Verdauungssystem wird maßgeblich entlastet.
Die Gesamtmenge, die Sie sonst 1 bis 2 mal täglich geben, kann auf 3 bis 4 Mal täglich aufgeteilt werden. Ist der Hund aber so an die einmalige Fütterung gewöhnt, kann dieser Prozess auch langsam und wochenweise umgestellt werden. So kann sich das Tier und vor allem sein Magen, daran gewöhnen.
Was kann ich für meinen alten Hund tun?
Leider ist eine unangenehme Begleiterscheinung des Alters oft Appetitlosigkeit. Die Gefahr, dass der Hund dehydriert und generell geschwächt ist, ist groß. Mögliche Krankheiten wie Magen-Darm-, Nieren- und Leberprobleme können der Auslöser sein.
Auch Übelkeit sowie Zahnschmerzen sind belastend. Hin und wieder kommt es auch vor, dass der Hund an Demenz leidet und vergisst gefressen zu haben. Auch der Geruchs- und Geschmackssinn kann sich zurückbilden, so kann es vorkommen, dass sein Lieblingsfutter nicht mehr riecht oder schmeckt wie gewöhnt.
Die Gründe können also vielseitig sein, um das abzuklären, sollten Sie am besten mit Ihrem Tierarzt sprechen. So können auch mögliche Erkrankungen frühzeitig festgestellt werden.
Gewicht regelmäßig kontrollieren
Ältere Tiere verlieren Gewicht. Um das im Auge zu behalten, sollten Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig wiegen. Nicht alle Hunde stehen gerne still, so kann das Wiegen zu einer echten Herausforderung werden.
Ist der Hund von kleinerer Größe, können Sie sich selbst mit Ihrem Hund auf dem Arm wiegen, und Ihr genaues Gewicht dann einfach abziehen. Bei größeren Hunden fällt das etwas schwerer. Lenken Sie ihn am besten ab, sodass er stillsteht.
Die beste Zeit, um zu wiegen, ist nach dem er sein Geschäft erledigt hat und nicht kurz vorher gefressen hat. Bei einem gesunden Hund empfehlen Fachleute, alle 2 bis 3 Monate das Gewicht zu überprüfen. Sollte Ihnen aber auffallen, dass Ihr Hund weniger frisst oder angenommen hat, können Sie diesen Vorgang so oft wie erwünscht machen.
Wann gilt ein Hund als Senior?
Ab wann ein Hund den Namen Senior verdient hat, hängt von dem Hund selber sowie der Hunderasse ab. So altern große Hunde schneller als ihre kleinen Artgenossen. Graue Haare sowie Schwerhörigkeit können die ersten Anzeichen sein.
Außerdem kommt der Hund auch morgens nicht mehr so schnell in die Gänge und seine Sehkraft lässt nach. Die Faustregel hier ist: Nach circa 9 Jahren ist Ihr Hund ein/e Hundeopa/Oma. Bei großen Hunden sind es nur 7 Jahre.
Fütterungsgrundsätze für alte Hunde
Um den Überblick zu bewahren, können Sie sich an diese Grundsätze für die Fütterung halten.
1. Gelenke schonen
Auch Hunde sind gefährdet an Arthrose zu erkranken. Um die Schmerzen sowie den Verschleiß der Gelenke zu verhindern, kann es helfen sogenannte Glykosaminoglykane in das Futter beizumischen.
Sie wirken entzündungshemmend und helfen dabei den Gelenksknorpel zu stärken. Wie bei den meisten Wirkungen setzt auch diese erst nach mehreren Wochen ein. Es sollte somit so bald wie Möglich damit begonnen werden.
2. Übergewicht reduzieren
Hunde werden im Alter gemütlicher. Statt wildem Spielen ist nun ein ruhiger und gelassener Gang angesagt. Das kann dazu führen, dass Ihr Gefährte etwas zunimmt.
Der extra Speck ist besonders im Alter schwer loszuwerden und wirkt sich schlecht auf die Gesundheit aus. Er schwächt das Immunsystem und verkürzt somit die Lebenserwartung.
3. Den Zähnen genügend Beachtung schenken
Zahnstein und Zahnfleisch Entzündungen können Ihrem Vierbeiner das Leben schwer machen. Kausnacks dienen als „Zahnbürste“ für Hunden.
So sind etwa getrocknete Schweineohren, Pansen oder Kauknochen aus Rinderhaut ein unverzichtbarer Helfer in der Zahnpflege. Auch Kauspielzeug hat den gleichen Effekt und sollte daher eingesetzt werden.
4. Muskeln stärken
Durch den gemütlichen Gang, den sich der beste Freund des Menschen oft im Alter angewöhnt, kann es vorkommen, dass seine Muskeln abnehmen.
Daher soll sich der Hund in einem gesunden Ausmaß bewegen. Langsame Spaziergänge, die nicht an einen Marathon-Lauf erinnern, sind eine gute Wahl, um dem Hund genug Auslauf zu gewähren. Besonders bei Arthrose-gefährdeten Tieren, ist der Muskelschwund ein echtes Problem.
Durch die bereits vorhandenen Schmerzen wird die Bewegung noch unbeliebter. In diesem Fall sollte auch mit dem Tierarzt über eine mögliche Schmerzbehandlung geredet werden.
Alte Tiere brauchen viel Aufmerksamkeit und Liebe. Fakt ist, mit dem richtigen Futter können Sie ihren Liebling dabei unterstützen, seine Lebenserwartung zu erhöhen.